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19.09.2022

Arbeitskreis Wirtschaft der CSU Landtagsfraktion informiert sich in Region Coburg über wirtschaftliche Lage

 Im Rahmen eines ganztägigen Besuches haben sich Mitglieder des Arbeitskreises Wirtschaft der CSU Landtagsfraktion in der Region Coburg insbesondere über die wirtschaftliche Lage informiert.

 Dazu der Landtagsabgeordnete Martin Mittag: „Die Möglichkeit zur direkten Information vor Ort über die wirtschaftliche Entwicklung und insbesondere aktuelle Problemlagen ist ein sehr gutes und wichtiges Instrument für unsere Landtagspolitik. Deshalb freut es mich sehr, dass die Mitglieder des Arbeitskreises Wirtschaft der CSU Landtagsfraktion der Einladung in meinen Stimmkreis gefolgt sind. Bei einem mehrstündigen Termin im Landratsamt Coburg wurde uns von den Mitgliedern des regionalen Arbeitskreises Wirtschaft die sich verschärfende Lage deutlich vor Augen geführt. Hierbei betonten die anwesenden Spitzenvertreter der IHK zu Coburg, der Handwerkskammer Coburg und der DEHOGA in Coburg, dass sich die Lage der regionalen Wirtschaft angesichts drastisch steigender Energiekosten, anhaltender Lieferengpässe und damit verbundener Preissteigerungen sowie eines erheblichen Fachkräftemangels derzeit ernsthaft zuspitzt. Auch die Wirtschaftsförderungen von Stadt und Landkreis Coburg nehmen diese negative Entwicklung mit großer Sorge wahr.“

Martin Mittag und die Mitglieder des Landtags-Arbeitskreises schließen sich dabei der vielfachen Forderung nach raschen und zielführenden Maßnahmen insbesondere zur Bekämpfung der massiven Kostensteigerungen im Energiesektor an: „Die insbesondere seitens der Bundesregierung bereits beschlossenen sowie angekündigten Maßnahmen sind hierbei leider vielfach zu ungenau und hinken oft der Lageentwicklung erheblich hinterher. Wir fordern hier eindeutig ein zielgenaueres und viel schnelleres Handeln. Sowohl dem Standort Deutschland wie auch den Menschen hierzulande droht sonst auf Jahre hinaus eine wirtschaftlich wie sozial angespannte Situation mit erheblichen und bisweilen nicht umkehrbaren Verwerfungen. Der Freistaat Bayern wird alles, was auf dieser Ebene möglich ist, unternehmen, um negative Folgen zumindest abzumildern. Die Rahmenbedingungen müssen dazu jedoch jetzt sowohl in Berlin wie auch in Brüssel zeitnah und richtig vorgegeben werden. Fehler der vergangenen Wochen und Monate, etwa durch eine verspätete und im Ergebnis unzureichende Dämpfung der rasant steigenden Energiekosten oder weiterhin ausbleibende Maßnahmen zur Sicherstellung der Energieversorgung insbesondere über den nahenden Herbst und Winter, müssen nun schnell korrigiert werden.“

Wie stark belastet die Energieversorgung in Deutschland und Bayern aktuell ist und welche vielfältigen Probleme sich bei der Energiewende weg von fossilen Energieträgern hin zu einer regenerierbaren Energieversorgung ergeben, wurde beim anschließenden Besuch an der Hochschule Coburg deutlich. Die Leitung des Instituts für Hochspannungstechnik, Energiesystem- und Anlagendiagnose, Prof. Dr. Christian Weindl und Prof. Dr. Michael Rossner, führte dazu in ihrem Vortag zu „Nachhaltigen Energie- und Infrastruktursystemen“ aktuelle Forschungsergebnisse auf. Besonders deutlich trat dabei der erhebliche Mehrbedarf an elektrischer Energie hervor, der bei einer kompletten Umstellung der großteils auf fossilen Energieträgern basierenden derzeitigen Versorgung entstehen wird. Prof. Dr. Markus Jakob zeigte aus seinem Forschungsschwerpunkt zu „Alternativen Kraftstoffen“ aber auch einige gangbare Wege auf, um etwa regenerativ gewonnenen Strom weltweit aus dafür idealen Standorten mittels chemischer Speicherung auch über große Distanzen transportierbar zu machen.

Am Beispiel des Milchwerk Oberfranken West konnte sich der Arbeitskreis Wirtschaft in Meeder schließlich noch ein eindrucksvolles Bild von der Bedeutung und Leistungsfähigkeit der regionalen Lebensmittelwirtschaft machen. Auch hier wurde die zentrale Bedeutung einer verlässlichen und auch kostenseitig beherrschbaren Energieversorgung einmal mehr deutlich.